Aufforstung in Tansania - gut oder schlecht?
Der Mechanismus CDM (Clean Development Mechanism) wurde im Kyoto-Protokoll von 1997 festgeschrieben. Er besagt, dass Staaten und Unternehmen einen Teil ihrer vorgeschriebenen Emissionsminderungen durch Klimaschutzprojekte im Ausland erfüllen dürfen. Ein Projekt, was sich auf diesen Titel beworben hat, ist die Aufforstung von Kiefern und Eukalyptusbäumen seit 2006 in Tansania, durch den norwegischen Konzern Green Resources. Auf seiner Website wirbt er mit den Worten: “Der Konzern glaubt, dass Aufforstung eine effektive Maßnahme ist, die sozialen und ökonomischen Bedingungen für Menschen in ländlichen Gebieten zu verbessern“. Dafür pachtet er Land für 99 Jahre und im Gegenzug gibt er die Bewohner der Gegend Arbeit und setzte soziale Projekte wie den Bau von Schulen, Krankenhäusern und Straßen um. Das wäre an sich nichts Schlechtes, wenn es eingehalten werden würde. Doch die Profitverteilung ist extrem ungleich und es gibt immer wieder Beschwerden.
Die Aufforstung passiert auf gemeinnützigen Flächen, wo Menschen sonst Lebensmittel, Medizin und Heizmaterial gewinnen und Tiere halten, was nun nicht mehr möglich ist. Diese Praktik kann als Landraub bezeichnet werden. Durch den Anbau von Monokulturen geht die Biodiversität verloren. Sowohl Pflanzen als auch Tiere verlieren ihren Lebensraum der Graslandschaft. Verschiedene heilige Orte wurden schon durch die Aufforstung zerstört. Einigen Menschen wird der Zugang zu Wasser erschwert. Die Abmachungen des Konzerns mit den Dorfbewohnern sind nicht transparent und somit auch nicht überprüfbar, sodass viele Versprechen, vor allem bezüglich der sozialen Projekte, nicht eingehalten werden. Die Arbeitsbedingungen sind schlechter als zugesichert. Etwa die Hälfte der Arbeiter, die in den künstlichen Wäldern arbeiten, wird unter dem tansanischem Mindestlohn von 1,05 Dollar pro Tag bezahlt und dies auch noch unregelmäßig oder manchmal gar nicht. Die Arbeitsverträge sind unsicher und meist auf kurze Zeit begrenzt, sodass die keine Sicherheit geben. Landwirtschaft und Viehzucht werden von einigen als sicherere Alternative gesehen.
Nichts kann nur positiv oder nur negativ gesehen werden, alles hat zwei Seiten. Dieses Beispiel zeigt, dass es notwendig ist, auch angeblich nachhaltige, moralische und „grüne“ Projekte zu hinterfragen. Green Resources hat sich das Ziel gesetzt, klimafreundlich Energie zu produzieren und „Entwicklung in einige der ärmsten Gebiete der wirtschaftlich unterentwickelten Länder der Welt zu bringen“, so steht es auf ihrer Homepage. Doch wie gut werden diese Ziele umgesetzt?
Location
Tanzania, Iringa Region, Mufindi District, Mafinga (https://www.google.de/maps/place/Mufindi,+Tansania/@-8.1278655,34.9794113,164738m/data=!3m1!1e3!4m5!3m4!1s0x185586a70c2f2509:0x5d5a6c6e214ab17e!8m2!3d-8.477249!4d35.3027226)
Environmental impact
- Biodiversity loss – Ecosystem destruction
- Alteration of landscape aesthetics and built heritage
Ethical/ legal issues
- Life and personal security
- Health and well-being
- Indigenous land, culture and rituals
Information sources & materials
Scientific/ academic journal papers
http://timberwatch.org/uploads/TW%20Tanzania%20CDM%20plantations%20report%20low%20res%20%281%29.pdf
http://www.norway.go.tz/pagefiles/402978/lessons_learnt_by_gras.pdf
Scientific/ academic reports
http://wrm.org.uy/oldsite/actors/CCC/trouble6.html
http://www.greenresources.no/Portals/1/Manuals/CDM%20HandBook%20march%202010.pdf
Other Sources & Materials
http://www.bmub.bund.de/themen/klima-energie/klimaschutz/internationale-klimapolitik/kyoto-mechanismen/cdmji-initiative/
Green Resources’ carbon plantations in Tanzania. Curse or cure?
Contributor(s)
Luise Sasse, bildung-bbg@arche-nova.org, student, Germany
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