Bedrohungen für den Viktoriasee
Der Viktoriasee ist der zweitgrößte Frischwassersee der Welt. Er ist mit seiner enormen Fläche Teil der drei afrikanischen Länder Kenia, Tansania und Uganda und grenzt mit seinen nördlichsten Ausläufern bis an den Äquator. [2]
Damit ist der See nicht nur Heimat einer Vielzahl an Flora und Fauna, sondern stellt auch eine der größten Umsatzquellen der Region dar. Die Lake Victoria Fisheries Organistion (LVFO) bestätigt auf ihrer Website, dass die Fischerei im Viktoriasee den Lebensunterhalt von ungefähr 2 Mio. Menschen sichert und fast 22 Mio. Bewohner*innen der Region ernährt. [5]
Der See bietet somit Trinkwasser, Essen, aber auch Energie und Transport. Die Qualität dieser Lebensquelle stellt den fundamentalsten zu erhaltenden Faktor dar, wenn es um die Verbesserung der Lebensstandards der wachsenden Bevölkerung in diesem Gebiet geht.
Trotz alledem wurde der Viktoriasee in den letzten Jahrzehnten als Deponie für menschlichen, landwirtschaftlichen und industriellen Müll genutzt und hat in den letzten Jahrzehnten substanzielle Veränderungen durchlebt. Dazu gehören zum einen der Verlust von Biodiversität, die Wasserverschmutzung, sowie die damit einhergehende Schwächung der Wasserqualität. Seit 1960 verzeichnet man das Aussterben von ungefähr 200 Fischarten. Damit weist der Viktoriasee die höchste Rate aussterbender Wirbeltierarten auf der Welt vor. [2]
Überfischung und Sauerstoffarmut in den tieferen Gewässern gefährden dabei die beheimateten Fische und die Biodiversität des Sees. Forscher*innen vermuten, dass aber auch die Einführung einer weiteren invasiven Art – dem Nilbarsch-, eine Gefährdung für den See darstellt. Dieser wurde in den 50er Jahren wegen seiner Beliebtheit als Speisefisch, im See angesiedelt. Als fleischfressende Art, die sich seitdem unkontrolliert fortpflanzte, hat er die Nahrungskette grundlegend verändert und wird für das Aussterben von mehreren hundert Buntbarsch Arten verantwortlich gemacht. [3][6]
Trotz alledem sind die größten Probleme durch Menschenhand zu verantworten. [6]
So fehlt es an den Randgebieten des Sees an Infrastruktur. Ein Beispiel dafür sind die kaum vorhandenen Kanalisationsanlagen und Kläranlagen, welche verhindern könnten, dass das Abwasser nicht länger ungefiltert in den See fließt. Die Masse an menschlichen Ausscheidungen hat zu einer erhöhten Östrogenkonzentration geführt, die eine Gefahr für die Gesundheit der Fische ist, da sie zu Bildungen von Anomalien führen kann. [5]
Die Tatsache, dass kommunale Abwässer sowie landwirtschaftlicher und industrieller Müll in den See geleitet wird, führte zudem in den letzten 30 Jahren zu einem Anstieg von Stickstoff und Phosphor. Dies begünstigt das massive Wachstum der exotischen Wasserhyazinthe, welche seit den 90er Jahren den See besiedelt. Diese invasive Pflanze ruft sauerstofffreie Bedingungen hervor, durch die das Zersetzen von Pflanzenmaterial gehemmt wird, die Toxizität steigt und somit die Krankheitsgefährdung für Mensch und Tier erhöht wird. Die Pflanze verstopft zudem wichtige Schifffahrtswege sowie Anlegeplätze. [1]
Um das Ökosystem des Viktoriasees zu verbessern, versuchen Projekte jetzt vor allem das Problem der Wasserhyazinthe mit biologischen, aber auch handwerklichen Methoden anzugehen. Die Bewohner*innen können aus der Pflanze Briketts zum Kochen, Düngemittel, Möbel, aber auch biologisch abbaubare Damenbinden herstellen. [1]
2013 wurde dann von der Kenya Organic Research Centre for Excellence (KORCE) der Plan für eine Methode entwickelt, die Pflanze mit einer Biogasanlage zu Energie umzuwandeln. [4]
Diese Möglichkeiten werden die Pflanze vielleicht nicht eliminieren können, aber zumindest kann die Invasion zum Teil im Zaun gehalten werden und somit etwas der Gesundheit des Sees wiederherstellen.
Location
Kenya/ Uganda/ Tanzania, Lake Victoria (https://www.google.de/maps/place/Victoriasee/@-1.4904833,31.5444855,7z/data=!4m5!3m4!1s0x19d18e2143b96ce1:0x5df3e171f5566538!8m2!3d-0.7557754!4d33.438353)
Environmental impact
- Water pollution
- Biodiversity loss – Ecosystem destruction
- Waste, waste disposal, and toxicants
Ethical/ legal issues
- Health and well-being
- A clean and prosperous environment and a safe and pleasant habitat
- Personal and social development, economic progress and innovation
Information sources & materials
Scientific/ academic journal papers
[6] Mailu, A.M. (2001). Preliminary Assessment oft he Social, Economic and Environmental Impacts of Water Hyacinth in the Lake Victoria Basin and the Status of Control. Available URL: http://www.bio-nica.info/Biblioteca/Mailu2001Eischhornia.pdf, [09-08-2017].
Online books and newspaper, magazine, encyclopedia, or blog articles
[1] Serah Munguti (2014). Invasive Species in Lake Victoria, Kenya. Available URL: ejatlas.org/conflict/invasive-species-in-lake-victoria-kenya, [09-08-2017].
[2] LakeNet. Lake Profile Victoria. Available URL: worldlakes.org/lakedetails.asp?lakeid=8361, [09-08-2017]
[3] AquaticCommunity. Environmental problems in Lake Victoria. Available URL: aquaticcommunity.com/lakevictoria/plight.php, [09-08-2017].
[4] Ochieng, Lilian (2013). Firm begins plan to generate power from water hyacinth. Daily Nation. Available URL: http://www.nation.co.ke/lifestyle/smartcompany/Firm-to-generate-power-from-hyacinth/1226-1985538-uleasrz/index.html, [09-08-2017].
[5] Salazar, Maria (2015). Fotoessay: Umweltverschmutzung, Überfischung und Unkraut zwingen den zweitgrößten See der Welt in die Knie. Available URL: https://de.mongabay.com/2015/12/fotoessay-umweltverschmutzung-uberfischung-und-unkraut-zwingen-den-zweitgrosten-see-der-welt-in-die-knie/, [09-08-2017].
Contributor(s)
Miriam Milzner, miriam.milzner@gmail.com, Bachelor student of International Relations, Germany
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